Seit Juli gibt es in Oldenburg eine weitere Möglichkeit für Flüchtlinge, sich kostenlos medizinisch behandeln zu lassen: Bei der sogenannten Malteser Migranten Medizin (MMM) in der Peterstraße 2. In der MMM finden Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus und Menschen ohne Krankenversicherung einen Arzt, der die Erstuntersuchung und Notfallversorgung bei plötzlicher Erkrankung, Verletzung oder einer Schwangerschaft übernimmt.
Die Patienten kommen anonym, denn es sind zumeist Menschen mit illegalem Aufenthaltsstatus, Gestrandete oder „Menschen ohne Papiere“. Allen gemeinsam ist die fehlende Krankenversicherung, die sie von der medizinischen Versorgung in Deutschland ausschließt. Behandelt werden vor allem Magen-Darm- oder Bronchialerkrankungen. Weitere Gründe, die Anlaufstellen aufzusuchen, sind Schwangerschaft, Unfallfolgen, akute Zahnerkrankungen, Tumorerkrankungen sowie Infektionskrankheiten. Die Patient_innen sind durchschnittlich deutlich jünger und schwerer erkrankt als in einer normalen Arztpraxis. Die Rezepte zahlen die Malteser aus Eigenmitteln. Auch Schwangere kommen oft.

Wer keinen Aufenthaltsstatus hat, sollte besser nicht krank werden. Weihbischof Heinrich Timmerevers (3.v.l.) und die GRÜNE Bürgermeisterin Annelen Meyer (3.v.r.) betonten bei der Einweihung der MMM, dass die medizinische Grundversorgung nur für Menschen mit Papieren gesichert ist. Foto: Michael Daemen
Als einen Riesengewinn für die ganze Stadt bezeichnete Oldenburgs GRÜNE Bürgermeisterin Annelen Meyer die Einrichtung: „Es ist fragwürdig und traurig, dass die Hilfe für Migranten oft unter finanziellen Aspekten beurteilt wird.“ Ausdrücklich dankte sie der katholischen Kirche, den Maltesern und allen Ärzten und Krankenhäusern, die sich hier einbringen.
Info: Malteser Migranten Medizin, Peterstraße 39, Oldenburg, Sprechzeiten: Dienstags 13.00-15.00 Uhr.
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