Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: von der Belästigung, über alltägliche sexuelle Anmache, psychische und/oder körperliche Verletzung und Misshandlung, sexueller Missbrauch. Der alljährlich stattfindende Gedenktag führt uns immer wieder vor Augen, dass Frauen weltweit, aber auch bei uns in Oldenburg, wiederkehrender Gewalt ausgesetzt sind. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist einer der zentralen Risikofaktoren für die Gesundheit von Frauen. Jede vierte Frau erleidet mindestens einmal in ihrem Leben Verletzungen physischer oder psychischer Art. Gewalt gegen Frauen kennt keine Grenzen, weder kulturell, noch im Hinblick auf materiellen Wohlstand.

Gewalt kann jede treffen. Am häufigsten im eigenen Zuhause. An öffentlichen Orten. Am Arbeitsplatz. In der Ausbildung oder im Studium. Die GRÜNE Ratsfraktion unterstützt die öffentliche Aktion des Oldenburger Präventionsrates.

Gewalt kann jede treffen. Am häufigsten im eigenen Zuhause. An öffentlichen Orten. Am Arbeitsplatz. In der Ausbildung oder im Studium. Die GRÜNE Ratsfraktion unterstützt die öffentliche Aktion des Oldenburger Präventionsrates.

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein am 25. November jährlich abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen. Ziel ist die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen und die allgemeine Stärkung von Frauenrechten.

Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen ist für GRÜNE ein zentrales Thema. Wir erinnern zum Beispiel an die 541056_576058302405874_1564313872_n-212x3007-106x150berühmte Bundestagsrede von Waltraud Schoppe von 1983, in der sie die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe forderte, die dann 1997 endlich vom Bundestag beschlossen wurde. Der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung, gegen Zwangsheirat oder Menschenhandel war immer wichtiges GRÜNES Anliegen und ist es bis heute. Deshalb unterstützen wir diesen Tag und machen auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam, die leider immer noch zum Alltag gehört, international und bei uns in Deutschland.

Wir fordern für vergewaltigte Frauen eine schnelle und qualifizierte Notfallversorgung, die Notfallverhütung mit der „Pille danach“ und die Betreuung durch regelmäßig geschulte und sensibilisierte Polizei- und Justizbeamt_innen. Die Finanzierung von Unterstützungs- und Beratungsangeboten muss gewährleistet sein. Auch die Strafgesetzgebung muss überprüft werden. Wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte, die Gewalt und Sexismus gegen Frauen ächtet und die Opfer stärkt. Und: Die finanzielle Absicherung der Frauenhäuser und der Beratungsstellen muss gesichert sein.

Aktuell beklagt die Uno sexuellen Missbrauch von Flüchtlingen: Kinder prostituieren sich, um Schmuggler zu bezahlen, Frauen werden in Aufnahmezentren bedrängt. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) bestätigt die aktuelle Situation. In überfüllten Aufnahmezentren komme es regelmäßig zu sexuellen Übergriffen, an Bahn- oder Busstationen, in Parks oder am Straßenrand. Besonders gefährdet seien Mädchen, die ohne Begleitschutz von Erwachsenen unterwegs seien. Diese Mädchen und Frauen brauchen Schutz und ihre Peiniger müssen zur Verantwortung gezogen werden. Das UNHCR appellierte an alle nationalen Behörden in Europa, den Schutz für Frauen und Kinder auf den Fluchtrouten und in den Quartieren zu verstärken. Nach Angaben des UNHCR sind 34 Prozent der Flüchtlinge, die seit Jahresbeginn in Europa angekommen sind, Frauen und Kinder.

Gewalt gegen Frauen hat unterschiedliche Facetten und Ausprägungen und nicht alle sind mit staatlichen Mitteln zu bekämpfen. Es geht auch um gesellschaftlichen Dialog und um den Stellenwert, der Frauen zugemessen wird. Wer nimmt schon wahr, dass das zotige Witzchen in geselliger Runde auch ein Zeichen struktureller Gewalt gegen Frauen sein kann?

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