Ich freue mich, dass ihr euch alle für Kommunalpolitik interessiert“, begrüßte die GRÜNE Ratsfrau Alexandra Reith stellvertretend für die GRÜNE Ratsfraktion zwölf Frauen in den Räumen der Fraktion im Alten Rathaus am Marktplatz. „Politik braucht Frauen“, unter diesem Motto versucht die niedersächsische Landesregierung Frauen dafür zu motovieren, sich kommunalpolitisch zu engagieren. 18 Frauen haben sich bei der GRÜNEN Ratsfraktion gemeldet, um ein Jahr lang GRÜNE Mandatsträger_innen in ihrer politischen Arbeit zu begleiten.

Anlass für das sogenannte Mentoringprogramm ist der zu geringe Anteil von Frauen in den niedersächsischen Kommunalparlamenten. Und weil im September 2016 die nächste Kommunalwahl stattfinden wird, soll die Frauenquote von etwas mehr als 20% möglichst angehoben werden. Die stellvertretende Ratsvorsitzende Rita Schilling ist von so viel Zuspruch sehr erfreut: „Von 51 Sitzen im Rat sind immerhin 18 von Frauen besetzt, aber es gilt diese Quote nicht nur zu halten, sondern auch auszubauen. Schließlich ist gerade die Arbeit in den Ausschüssen immer noch männerdominiert“.
Auch Sebastian Beer, Fraktionssprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, ist von diesem Zuspruch für das Mentoringprogramm freudig überrascht: „Aus unserer Fraktion werden acht Mandatsträger_innen diese interessierten Frauen sehr gerne unterstützen. Wir wissen darum, wie sehr Frauen gerade in der Politik stark unterrepräsentiert sind“. Sinje Eichner, Andrea Hufeland und Kurt Bernhardt erklärten übereinstimmend, wie sehr ihre Erfahrung zeige, dass viele politisch interessierte Frauen hoch motiviert sind und dennoch keinen Weg in das politische Geschehen finden. Deshalb seien die Oldenburger GRÜNEN sehr daran interessiert, mehr Frauen zu gewinnen. Natürlich müssten sie dann stärker bei der Kandidat_innenaufstellung berücksichtigt werden.
Die sich für GRÜNE Kommunalpolitik interessierenden Frauen sind u. a. Studentinnen, Wirtschaftspädagoginnen, Hausfrauen, Verwaltungswirtinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, Sonderpädagoginnen, Ökonominnen, Krankenschwestern, Finanzbeamtinnen und nicht zuletzt auch Mütter. „Alle diese Berufe würden unsere politische Arbeit unterstützen“, ist die GRÜNE Fraktionssprecherin Andrea Hufeland überzeugt. Die politischen Interessen dieser Frauen bilden sich im sozialen ab, in der Bildung, in der Kultur, der Frauenpolitik, die Umwelt ist ihnen wichtig, der Integration, der Verkehrspolitik, der Jugendpolitik, die Finanzpolitik, die Familienpolitik, Gleichstellungsfragen sind ihnen wichtig und die Wirtschaftsförderung.
Neugierde ist ihrer aller Motivation, sich politisch zu engagieren. Eine Teilnehmerin sagte: „Ich bin hier, weil ich ein Stück Wut in mir trage, weil zu wenige Frauen in der Politik sind, das macht mich unzufrieden“. Neugierig sind die Frauen darauf zu erfahren, wie es der gegenwärtigen Fraktion damit geht, die viele ehrenamtliche Arbeit zu bewältigen. Nach der Hälfte der Ratsperiode zieht Andrea Hufeland ein positives Beispiel, denn sie kann ihre Interessen z.B. für die Umsetzung der Inklusion umsetzen: „Eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt ist die, dass unsere Gesellschaft eher darauf schaut, was alles nicht gut läuft. Dabei läuft viel mehr in die richtige Richtung als wir in der alltäglichen Arbeit wahrnehmen“. Für Rita Schilling schildert eine recht hohe Arbeitsbelastung: „Viele kleine Schritte bedürfen eines gewissen Maßes an Ausdauer. Ich empfinde Ratsarbeit als persönlich bereichernd“. Sebastian Beer beantwortet diese Frage damit, dass er nicht allen Interessen dienen könne. Das könne er wie niemand sonst in diesem Ehrenamte leisten: „Ich muss viel Energie in Überzeugungsarbeit stecken. Wir bewirken viel, aber es bedarf eines langen Atems“.
Die GRÜNE Fraktion bilanziert für sich: Kommunalpolitik in Oldenburg zeichnet sich dadurch aus, bestehende Dinge zu verändern.

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