Der Lebensstandard der westlichen Industriegesellschaften ist nicht globalisierbar. Bereits heute werden die Grenzen der ökologischen Tragfähigkeit der Erde deutlich überschritten. Im Hinblick auf die globale Ungleichheit ist auch in Oldenburg und umzu ein Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft nötig. Dabei kann jede und jeder von uns eine ebenso wichtige Rolle übernehmen wie Unternehmen, Universitäten und andere Organisationen. Wie genau jedoch Veränderungen vor Ort aussehen können, welche Herausforderungen und Problemlagen sich dabei ergeben und welche Ressourcen dazu benötigt werden oder schon vorhanden sind, ist häufig unklar. Hieran zu arbeiten bedeutet, sich auf einen kleinteiligen Prozess und intensiven Austausch zwischen verschiedensten Akteuren einzulassen.
Wie klappt der Wandel? Gemeint ist ein gesellschaftlicher Wandel nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Also um sicher zu stellen, dass die Erde als natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Die Frage, wie solch ein Wandel klappen kann, hat die NachDenkstatt gestellt, eine zum fünften Mal stattfindende studentisch organisierte Konferenz an der Universität Oldenburg. Auf dieser bearbeiten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zusammen mit Studierenden, Oldenburger Bürger*innen und Interessierten aus dem gesamten Bundesgebiet verschiedene nachhaltigkeitsrelevante Themen.
An dieser Stelle kommt bei der fünften Auflage der NachDenkstatt die lokale Politik ins Spiel, denn der Workshop „Gesellschaft als grüne Spielwiese?!“ hatte das Ziel herauszufinden, wie die Zivilgesellschaft die lokale Politik an die Hand nehmen könnte. Wie können engagierte Bürger*innen sich die gegebenen gesellschaftlichen und auch staatlichen Strukturen zu Nutze machen, um die persönliche Energie für den Wandel in die richtigen Bahnen zu lenken? Und wo können diese Bürger*innen diese Strukturen auch mitgestalten und verändern, um ein ökologisches und gemeinschaftliches Zusammenleben möglich zu machen?
In dem Workshop wurde zunächst auf individuelle Hürden eingegangen. Die meisten von uns allen wissen es oft besser, handeln trotzdem nicht gerade vorteilhaft für Mensch und Natur. Doch wie kann diese transformative Trägheit in Motivation für den gemeinsamen Wandel umgewandelt werden? Gemeinsam mit den politischen Vertreter*innen und der Verwaltung müsste z.B. mehr Geld für das Radfahren in Oldenburg in den Haushalt eingestellt werden. Das sind zur Zeit knapp drei Euro im Jahr je Einwohner*in. In Groningen, Oldenburgs liebster Partnerstadt, sind es etwas mehr als 100 Euro. Jedes Ratsmitglied bekennt bei passender Gelegenheit, wie toll sie Groningen finden und wie sehr sie der fließende Radverkehr beeindruckt. Doch leider schlägt sich diese Hingabe zu Groningen aus GRÜNER Sicht nicht in einem nennenswerten Ergebnis nieder. Dennoch, theoretisch bildet sich nachhaltige Politik auch auf kommunaler Ebene ab, wie z.B. der aktuelle Prozess für fair gehandelte Produkte das Bewusstsein zu steigern.
Liebe Macher*innen der NachDenkstatt, vielen Dank, dass ihr die lokale Politik in eure Konferenz einbezogen habt. Wir GRÜNEN sind gerne bereit von euch so manches zu lernen und in den politischen Prozess mit einzubringen.
Verwandte Artikel
Eislaufen auf Plastik
Presse-Echo auf NWZ vom 10.01.2023 „Schlittschuhfläche verdrängt Ökomarkt in Oldenburg für zehn Wochen“ und vom 14.01.2023 „Argumente gegen Schlittschuhbahn“ Früher, als die Winter noch kalt waren, konnten Oldenburger:innen auf zugefrorenen…
Weiterlesen »
Neue stellvertretende Fraktionssprecherin
Jutta Schober-Stockmann ist neue stellvertretende Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion. Zum Jahresbeginn 2023 haben die Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN die Ratsfrau Jutta Schober-Stockmann neu in das Amt der stellvertretenden…
Weiterlesen »
Stadt informiert einseitig zu möglichem Stadionneubau
Presseecho zur NWZ-Berichterstattung vom 21.12.2022 „Zweimal drei Stunden geballte Informationen“ Zentrale Aussagen: Grundsatzentscheidung unmöglich ohne realistische Kostenschätzung, ohne ausreichende Klimaschutzmaßnahmen und ohne eine aktuelle Finanzierungsplanung Ratsherr Adlers Behauptungen sind…
Weiterlesen »