Christine Wolff, GRÜNE Ratsfrau, hat in ihrer Eigenschaft als Oldenburgs Bürgermeisterin das Grußwort für das Bürgerforum Mitreden über Europa im PFL gehalten. Dieses Grußwort gibt es hier in gekürzter Form zu lesen:
Über Europa und die EU wird viel diskutiert. In den Medien, in der Politik, aber auch auf der Straße und in der Familie. Da ist vieles zu hören, über zu viele unnütze Regelungen, über das viele Geld, das uns die Verwaltung kostet. Meine Oma hat immer gesagt, was nichts kostet, das taugt auch nichts. Dabei denke ich an billige Kleidung, die zu einer Massenware und damit zu einem Wegwerfartikel geworden ist.

Europapolitik mitgestalten ist das Ziel des Bürgerforums „Mitreden über Europa“. Besondere Bedeutung hat dabei die regionale bzw. lokale Dimension europäischer Politik. Diesen Ansatz stellte Christine Wolff, GRÜNE Ratsfrau, bei der Begrüßung der Gäste in ihrer Funktion als Bürgermeisterin heraus.
Gleiches darf mit Europa nicht geschehen. Gerade vor dem Hintergrund des Brexit und anderen Bestrebungen in verschiedenen Ländern, sich wieder auf die eigenen, nationalstaatlichen Interessen zu beschränken, müssen wir uns fragen: Was wollen wir für den Erhalt der europäischen Idee des Miteinanders tun? Was wollen wir uns ein gemeinsames, friedliches und sicheres Europa kosten lassen? Welche Investitionen sind sinnvoll und nachhaltig?
Darüber wollen wir gleich intensiv miteinander sprechen und sicherlich auch inhaltlich miteinander streiten. Ich bin schon sehr gespannt. Aber was ich Ihnen jetzt schon sagen kann und auch sagen möchte, ist, wie sich Europa für mich anfühlt. In den letzten Wochen habe ich viele ausländische Gäste im alten Rathaus begrüßen dürfen. Menschen aus dem europäischen Ausland und aus der ganzen Welt, die zu uns nach Oldenburg kommen. Erst letzte Woche haben uns Schüler*innen der BBS Haarentor mit ihren Gästen aus Schweden und Spanien besucht. Sie alle haben am Erasmus Programm teilgenommen und sich über zwei Jahre mit dem Thema Cybermobbing beschäftigt. Und ich sage Ihnen, wenn Sie sehen könnten, wie viel Spaß diese jungen Menschen zusammen haben und wie respektvoll sie miteinander umgehen, dann ist das für mich ein Beweis für den europäischen Pulsschlag. Ein Pulsschlag, der sich sehr gut an fühlt. Damit er weiter schlagen kann, investieren wir gerne Zeit, Engagement, Geld, Herzblut, Kraft, Kreativität und vieles mehr. Und ich denke, unsere freiheitliche und sichere europäische Wertegemeinschaft ist jeden Euro, jede Anstrengung und jede Zeit wert. Und auch uns ist es viel Wert, einen Einblick in das Leben unserer europäischen Nachbarn zu vermitteln. Von September bis November bietet die Stadt im Rahmen der Polen Begegnungen viele unterschiedliche Veranstaltungen zur Kunst und Kultur wie auch zur politischen Situation im Land an. Das werden Informationen aus erster Hand sein – auch solche Begegnungen sind – dank Europa – heute problemlos möglich. Diese freiheitlichen und sicheren Möglichkeiten zum Reisen und Arbeiten, zum Studieren sowie zum Kulturaustausch können wir gar nicht genug wertschätzen.
Und wir dürfen diese Gemeinschaft nicht aufs Spiel setzen. Deshalb müssen wir die europäische Idee und ihre Werte auch in der Kommune aktiv verteidigen. Dazu gehören Städtepartnerschaften und direkter Austausch, denn sie führen zu authentischen Eindrücken, die durch keine mediale Berichterstattung ersetzbar sind. Es ist fast ein bisschen erstaunlich, aber wir brauchen heute Aufklärung und Überzeugungsarbeit für den Erhalt eines vereinten Europa. Dazu wollen wir uns auch in Oldenburg engagieren. Deshalb freue ich mich, dass wir heute miteinander über ein Europa der Zukunft sprechen.
In diesem Sinne danke ich den Veranstaltern, dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland, für die Möglichkeit, hier über verschiedene Facetten Europas diskutieren zu können. Und ich danke allen, die Sie sich die Zeit nehmen, um beim Bürgerforum mitzuwirken. Vielen Dank.
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